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Die ganze Geschichte

Stellt euch vor, ihr seid heute zum ersten Mal hier. Wisst noch gar nicht viel von diesem Jesus, von dem hier immer erzählt wird. Ok, ihr habt gehört, Ostern hat etwas mit ihm zu tun, aber war da nicht vor allem etwas mit Osterhasen? Und gab es nicht auch Weihnachten mit diesem Jesus?

 

Weihnachten. Das schönste Fest, oder? Weihnachtsfeiern, Tannenbaum, Glühwein, anrührende Musik, Kerzenschein. Weihnachten - ein Fest für alle. Da erinnern wir uns! So richtig schön. Und dazwischen sicherlich die Weihnachtsgeschichte. Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde… (Lukas 2,1) Kennt jeder, die Geschichte von dem Kind, das in einem Stall geboren wird.

 

Selbst in unserem Templiner Anzeigenblättchen stand sie. Eine rührselige Geschichte für die dunkle Jahreszeit. Nur wenige lesen sie weiter, wenn die Tage wieder heller sind. Jetzt. Im Frühling.

 

Ich weiß nicht, wie es dir an diesem Morgen tatsächlich geht. Vielleicht sagst du: schon so oft gehört, ich kenne doch wie es weiter geht. Weiß doch genau, was Weihnachten und Ostern bedeuten. Ich mache doch vieles für diesen Jesus, von dem da die Rede ist, bin in der Gemeinde aktiv. Kann ich sehr verstehen. Doch reicht das?

 

Je länger ich mich mit der Geschichte befasst habe, desto mehr wird mir deutlich: diese Geschichte, das dicke Buch, in dem sie steht – die Bibel -, müssen wir ganz lesen. Immer wieder.

Weil du nur so eine Antwort bekommst auf die Frage, was dieses Buch mit dir zu tun hat. Nein - eine Antwort auf die Frage, was Gott mit dir zu tun hat.

Oder noch besser: wie Gott dich sieht.

 

Dazu will ich heute versuchen, einen wesentlichen Aspekt aus der Bibel herauszufiltern.

 

Es gibt Leute, die fangen ein Buch von hinten an zu lesen. Das kann man in der Bibel auch machen, landet in der Offenbarung des Johannes. Sehr interessant, sehr lesenswert, aber so kompliziert, dass ich nicht damit anfangen würde.

 

Blättern wir daher ein bisschen zurück. Der Apostel Paulus hat die Gabe gehabt, die ganze Geschichte immer wieder kurz und knapp aus unterschiedlicher Sicht zusammenzufassen. Springen wir mal rein in seinen Brief an die Galater, in dem er schreibt:

 

26 Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. 

27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 

28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. 

29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.

1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter; 

2 sondern er untersteht Vormündern und Verwaltern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat. 

3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir geknechtet unter die Mächte der Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 

5 auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen. 

6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 

7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.  (Galater 3,26-29; 4,1-7)

 

Bei mir bleibt hängen: Wir sind Kinder Gottes! Töchter und Söhne des Höchsten. Und als solche seine Erben!

 

Das Kind

Stichwort Kinder. Über die Kindheit und Jugend von Jesus finden wir in der ganzen Geschichte nur wenig.

 

Wir können über Vieles daher nur spekulieren. Nach der Rückkehr aus dem Exil in Ägypten wächst Jesus offenbar normal in einem Provinznest in Galiläa als Kind seiner menschlichen Eltern auf.

 

Befassen wir uns daher lieber mit dem, was Kindsein bedeutet.

  1. Ein Kind ist bedürftig. Ohne die Eltern, ohne Mutter oder Vater kann es nichts tun. Das Kind ist auf Versorgung und Hilfe angewiesen.
  2. Ein Kind ist unbeschwert. Das hat mit Zeit zu tun. Kinder haben natürlicherweise keine Termine. Sie können sich in eine Tätigkeit fallen lassen, ohne schon an den nächsten Termin zu denken. Sie können unbeschwert spielen, den Sonnenschein genießen.
  3. Ein Kind weiß, wo es hingeht, wenn es sich fürchtet. In den Armen des Vaters ist es am sichersten.
  4. Ein Kind erfährt, dass die Liebe des Vaters bedingungslos ist. Da kann man auch mal widersprechen, mit den Füßen stampfen, bockig sein – der Vater wird das Kind doch immer weiter lieben.

5.     Ein Kind ist aufgeschlossen, will lernen, will probieren. Ein Kind, das liegt, probiert schon mächtig sich umzudrehen. Ein Kind, dass sich umdrehen kann, versucht zu krabbeln. Ein Kind, das krabbelt, versucht mit aller Macht, sich aufzurichten. Die Welt, die es entdeckt, wird immer größer. Und es ist ganz kreativ dabei.

 

Jesus wächst so heran. Dass er kein normales Kind ist, wird in einer der wenigen Geschichten, die aus seiner Kindheit in der Bibel stehen, deutlich: Als 12jähriger bleibt er nach einer Wallfahrt in Jerusalem im Tempel zurück. Nicht nur, dass er dort die Gesetzeslehrer in Erstaunen setzt durch seinen Wissensdurst und seine Klugheit. Er brüskiert auch seine menschlichen Eltern, die ihn nach einer verzweifelten Suche im Tempel finden:

Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss? (Lukas 2,49)

 

Das ist ziemlich schroff gegenüber Maria und Josef, die ihn großgezogen haben.

 

Das erste Wunder, das vom erwachsenen Jesus überliefert ist, beginnt wieder mit einer schroffen Zurückweisung seiner Mutter. Der menschliche Vater kommt schon gar nicht mehr vor. Maria kommt auf der Hochzeit in Kanaa zu Jesus und sagt ihm, dass der Wein ausgegangen ist.

 

Ist es deine Sache, liebe Frau, mir zu sagen, was ich zu tun habe? (Johannes 2,4)

ist seine Antwort.

 

Das passt doch so gar nicht zu dem, was uns erzählt wurde, wenn wir in einem christlichen Elternhaus aufwuchsen:

Ehre deine Eltern, sei lieb und nett. Milde und gütig.

 

Aber gleichzeitig ist das so spät-pubertär normal wie im richtigen Leben. Jesus ist Mensch. Als Kind und nun, als er erwachsen ist.

 

Jedenfalls zeigen beide Geschichten: Jesus weiß, dass Gott sein Vater ist.

 

Jesus kennt seinen Status. Er ist das Kind seines Vaters. Das gibt ihm seine Identität.

 

Auf diese Identität will Paulus hinaus, indem er uns Jesus als Vorbild hinstellt. Nein, indem er sogar sagt:

27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.

 

Wir sind in Jesus! Und dieser Jesus nimmt das Thema der Kindschaft im Verlauf der weiteren Geschichte immer wieder auf:

 

Als sich die Jünger streiten, wer unter ihnen der Größte ist, nimmt Jesus ein Kind beiseite und sagt ihnen:

Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß. (Lukas 9, 47-48)

 

Sehr viel später wird Jesus noch grundsätzlicher. Auch hier zeigen die Jünger, dass sie einiges nicht verstanden haben. Sie weisen Mütter mit ihren Kindern barsch zurück. Jesus stellt das mit diesen Worten richtig:

 

Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Lukas 18,17)

 

Jesus sind die vorhin beschriebenen Eigenschaften eines Kindes offenbar sehr wichtig.

 

In unserer Zeit, die vielfach so schlecht geredet wird, ist es ein wunderbares Vorrecht, in ganz Europa ohne Reisepass reisen zu können. Das hat es noch nie gegeben. Viele von euch erinnern sich noch an die Zeit, als selbst der beste Ausweis nichts nützte, von Prenzlau aus zum Beispiel nach Hamburg zu fahren. Selbst wenn ich von Hamburg nach West-Berlin fahren konnte, ging das auch nur nach intensiver Kontrolle des Ausweises, aber immerhin es ging. Die Fahrt von West-Berlin in die Hauptstadt war für einen damals rund 30jährigen wie mich im Labyrinth des Bahnhofs Friedrichstraße schon eine oft entwürdigende Prozedur mit Ausweis- und Taschenkontrolle.

 

Jesus sagt hier: Euer Ausweis an der Grenze des Reiches Gottes ist die Eigenschaft, als Kind dieses Reich anzunehmen. Mehr ist nicht nötig.

 

Und wie ein Kind können auch wir nichts dazu tun. Ein Kind kann nichts dafür oder dagegen, geboren zu werden, Kind zu sein!

 

Und darauf geht auch Paulus ein, indem er uns hier die ganze Geschichte von Jesus vom Ende her erzählt. Jesus als Gottes Sohn ist auf die Erde gekommen, um uns aus der Unfreiheit - der Sklaverei, wie es in einer anderen Übersetzung heißt - zu erlösen. Denn als Kinder waren wir noch von der Welt abhängig:

3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir geknechtet unter die Mächte der Welt.

 

Jesus wurde von seinem Vater in dieses Leben hineingestellt und davon haben wir Weihnachten gehört:

4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, - Jesus begab sich unter die Gesetze der Welt -

5 auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen. 

 

Kindschaft heißt aber auch, dass wir in alle Rechte von Töchtern und Söhnen eingesetzt werden. Und zwar von Gott und nicht mehr von weltlichen Mächten.

 

Losgekauft hat Jesus uns am Kreuz von Golgatha. Zur ganzen Geschichte von Jesus gehören daher nicht nur Weihnachten oder seine wunderreiche Tätigkeit in seinen letzten drei Lebensjahren, sondern vor allem Karfreitag und Ostern als der Höhepunkt. In diesen drei Tagen wird Gottes Plan vor aller Welt sichtbar.

 

Er starb am Kreuz und vor allem: er stand Ostern aus dem Grab auf, um uns zu erlösen. Er besiegte den Tod. Weil das Gesetz der Juden nicht erfüllbar war, musste eine andere Lösung her.

 

Können wir nun also, nach Karfreitag und Ostern, das Buch, die Bibel zuklappen?

 

Sicherlich nicht. Diese Geschichte von Jesus, die hier erzählt wird, ist ja nur die Geschichte des irdischen Jesus. Zur ganzen Geschichte gehört dann tatsächlich auch die Offenbarung, eine Vorstellung davon, wie Jesus heute im Himmel ist und dass er eines Tages wiederkommen wird. Zur ganzen Geschichte gehört aber auch, dass sie schon eine lange Vorgeschichte hat.

 

Darauf spielt Paulus mit der Bemerkung an, dass wir auch Nachkommen Abrahams sind.

 

29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.

 

Gott hatte Abraham zugesagt, dass er ihn zu einem großen Volk machen werde. Vertrauensvoll wie ein Kind gegenüber seinem Vater machte sich Abraham auf diese Zusage hin auf den Weg in ein neues Land. Durch Jesus sind wir hineingenommen in die Gemeinschaft der Nachkommen Abrahams. So gelten auch für uns die alten Verheißungen Gottes.

 

Zu dieser langen ganzen Geschichte gehören auch die bei Bibellesern allseits beliebten langen Geschlechtsregister im Alten Testament.

 

Aber nicht nur im Alten. Wer kennt den ersten Satz des Neuen Testamentes? Hier ist er:

Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. (Matthäus 1,1)

 

Offenbar ist es in Gottes Wort wichtig, dass wir darauf aufbauen, was andere vor uns getan und geglaubt haben. Bei uns ist ja aus gutem Grund die eigene Glaubensentscheidung sehr wichtig. Ich bin aber auch dankbar, dass ich in einer Reihe von vielen Menschen stehe, die an Jesus geglaubt und mir diesen Glauben auch nahegebracht haben. Durch die Erzählungen besonders meiner Großeltern über meine relativ berühmten Vorfahren war es mir schon als Kind sehr wichtig, dass ich diese Glaubenskette nicht abreißen lassen wollte.

 

Denn:

Unsere Geschichte ist mit Ostern nicht zu Ende. Auch nicht mit Paulus. Auch nicht mit der Offenbarung. Die Geschichte wird seit zweitausend Jahren weitergeschrieben.

 

Auch die Geschichte dieser Gemeinde ist so ein neues Kapitel.

 

Und jeder von uns, der durch Christus eine neue Identität bekommen hat, schreibt ein neues Kapitel dieser Geschichte.

 

Diese neue Identität ist das Entscheidende. Sie begründet sich in unserer Stellung zu Jesus. Und damit zu seinem Vater.

 

Der Vater

Um diese Identität wirklich beurteilen zu können, müssen wir den Vater kennen. So wie Jesus den Vater kannte. Die ganze Geschichte erzählt von diesem Vater. Das ist besonders wichtig, wenn du, als ich über die bedingungslose Liebe des Vaters sprach, mit einem Schmerz an deinen eigenen Vater dachtest, der vielleicht diese Liebe nicht hatte oder zeigte.

 

Der Vater, von dem hier die Rede ist, dessen Erbe wir sind, ist Gott. Er ist der Höchste, der König, der Schöpfer dieser Welt! Er hat in einer unglaublichen Kreativität alles geschaffen, was wir sehen und was wir nicht sehen können.

 

Neulich bin ich am Ostseestrand langgelaufen. Nicht an einem der unendlich langen mecklenburgischen oder pommerschen Sandstrände, sondern an einem sehr steinigen. Überall große Steine. Und da fiel mir auf, welch eine unerschöpfliche Menge an unterschiedlichen Steinen es gibt. Graue, blaue, weiße, rote, grüne, knall-orange – alles lag da herum in den unterschiedlichsten Formen. Warum hat Gott nicht einfach nur graue runde Steine geschaffen? Oder graue eckige? Wir Menschen können das doch auch…

 

Was steckt da für ein Einfallsreichtum, was für eine Kreativität dahinter!

 

So ist der Vater. Und dessen Kind bist du. Dessen Erbe bist du. Wenn du das glaubst. Du wurdest zu seinem Ebenbild geschaffen, wie es am Anfang der ganzen Geschichte heißt.

 

Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde. (1. Mose 1,27)

 

Ein wichtiger Unterschied: geschaffen sind wir alle von Gott, dem Schöpfer. Seine Kinder sind wir nun, wenn wir an ihn glauben.

 

Die wichtigste Eigenschaft des Vaters ist seine bedingungslose Liebe.

 

Sein wahrer Sohn Jesus hat eine wunderbare Geschichte erzählt, die immer zu meinen Lieblingsgeschichten gehörte. Die Geschichte vom Verlorenen Sohn. Die Geschichte von dem Sohn, der sein vorzeitig ausgezahltes Erbe verprasst. Im wahrsten Sinne des Wortes bei den Schweinen landet. Reumütig zurück kommt. Ganz ohne Erwartungen. Er wäre schon froh, wenn er wenigstens wieder in der Nähe seines Vaters sein dürfte. Wie ein Kind eben. Und dann darf dieser Sohn erleben, wie der Vater ist:

 

Der kommt ihm entgegengerannt, zieht ihm ein Festgewand an, richtet ein Fest aus und nimmt ihn wieder auf. So ist unser Vater im Himmel. Das ist Liebe pur!

 

Deine Identität

Die ganze Geschichte erzählt davon, dass du und ich Gottes Kinder sind. Gott ist unser Vater, der mit offenen Armen dasteht. Der uns bedingungslos liebt.

 

6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 

7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott. 

 

Dieser so kreative, liebende Vater hat dir den Geist seines Sohnes Jesus ins Herz geschickt. Damit du Abba, Papa, lieber Vater zu ihm sagen kannst. Damit du frei bist!

 

Wenn du das glaubst, dann

darfst du dich abhängig wie ein Kind machen.

Du darfst wie ein Kind unbeschwert leben, weil Jesus Karfreitag am Kreuz alles vollbracht hat. Er hat dich von aller Schuld befreit, von allem, was du in deinem kindlichen oder jugendlichen Leichtsinn falsch gemacht hast.

Das gibt dir die Sicherheit eines Kindes: egal, was passiert – Papa wird’s schon richten.

 

Und egal was du machst – du darfst zurück in die Arme des Vaters.

 

Die ganze Geschichte gliedert sich in das Alte und das Neue Testament. Im Neuen Testament bestimmt er dich zu seinem Erben, wenn du an das glaubst, was Jesus für dich getan hat am Kreuz. In dem Testament steht: du erbst sein Reich, das du in Ewigkeit mit ihm teilen darfst, du erbst seine Liebe, seine Kreativität, seine Aufgeschlossenheit.

 

Diese Aufgeschlossenheit ist bei Kindern meist ausgeprägter als bei Erwachsenen. Das fiel mir wieder auf, als ich mit meinen Modellbahnbasteleien und einer kleinen Modellbahn auf dem Adventsmarkt in der Maria-Magdalenen-Kirche in Templin stand:

 

Die Kinder kamen an, bekamen leuchtende Augen, als sie das sahen und fragten: darf ich auch mal was bauen, darf ich auch mal einen Zug fahren lassen?

 

Die Erwachsenen sagten: das kenn ich, mein Opa hatte auch eine Modelleisenbahn.

 

Auch unser Glaube ist manchmal so erwachsen, so vernünftig. Wir wissen doch, wie es läuft. Damit zerreden wir Jesus. Damit machen wir Gott klein, seine Macht, seine Herrlichkeit.

 

Zu allen, die zweifeln, sagt Jesus:

[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8,32)

 

Die Wahrheit ist, Du bist Gottes Kind.

 

Die Wahrheit ist: es ist alles getan. Das ist genug.

 

Die Wahrheit ist: das Himmelreich steht Dir offen. Als Erbe!

 

Nochmal:

Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Lukas 18,17)

 

Wenn du die ganze Geschichte liest, siehst du nicht nur das Kind in der Krippe.

 

Wenn du die ganze Geschichte liest, siehst du mehr:

 

Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht. Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten. (Johannes 3, 16-17)

 

Deshalb ist es nicht wichtig, was du für Jesus tust, was du bist im Leben, was du gelernt hast, oder gar, was du verbockt hast.

 

Nein: es zählt, dass du an ihn glaubst. Als sein Kind lebst. Dich von ihm in den Arm nehmen lässt. Mit ihm wunderbare Zeit verbringst. Quality-Time, wie es heute so schön heißt.

 

Gott sieht dich als sein Kind!

 

Und er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass du dich heute zum ersten Mal oder ganz neu oder wieder dafür entscheidest, in seine Arme zu laufen.

 

 

Lauf los, er wartet auf dich!

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